Wie geht das neue Normal? Lounge mit Holger Knaack

Auf einen Kaffee mit dem künftigen Rotary International Präsidenten hatten wir eingeladen und 174 Gäste nahmen an Holger Knaacks Kaffeetafel Platz. Eine Stunde lang tauschten sich die Meetingsteilnehmerinnen und –teilnehmer mit ihm zur besten Kaffeezeit, Sonntag um 15 Uhr, über die Chancen für Veränderung von Rotary in Coronazeiten aus.

Sie kamen aus fast allen deutschen Distrikten, von Nord- und Ostsee bis hinunter nach Oberbayern, aus der Schweiz, Moskau, Ankara und Holland, und auch von allen Mitgliedern der rotarischen Familie – Rotary, Inner Wheel, Interact, Rotaract und Rotex. In der legeren Atmosphäre einer Social Media Lounge wurde bei Kaffee und Tee, bei Donauwellen und Muffins zugehört, gechattet, gefragt und geantwortet.

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Souverän führte das Mitglied des Social-Media-Teams, Florian Gottschall, durch das Gespräch mit Holger Knaack.

Das Hauptthema war: Online. Knaack berichtete von seinen weltweiten Erfahrungen in Online-Meetings. Bevor er zur Lounge kam, war er dreieinhalb Stunden lang bei einem PETS in Indien dabei gewesen. Er erzählte von einem Meeting in Brasilien, das dank Zoom mit Simultanübersetzung ging. Um Mitternacht würde es mit einem dritten Online-Meeting in einer weiteren Zeitzone weitergehen. Zehn Tools für Online-Meetings kennt er inzwischen und auch deren Vor- und Nachteile.

Jeder hatte sich eine Tasse oder ein Stück Kuchen mit in die Online-Lounge gebracht.

„Vielleicht bin ich der erste Rotary International Präsident, der 365 Tage zuhause ist“, antwortete Knaack auf die Frage, welchen Einfluss die Corona-Krise auf seine Amtszeit haben könnte. Barry Rassin, der vorletzte Präsident, war von 365 Tagen seiner Amtszeit nur 24 Tage zuhause gewesen. Knaack gewinnt den Einschränkungen aber durchaus auch Positives ab: „Ich bin mit viel mehr Menschen in Kontakt, als ich es unter normalen Bedingungen sein könnte“. Und: „Ich spare Rotary International viele Flugkosten“. Er rief die Lounge-Teilnehmer ausdrücklich dazu auf, an Online-Meetings anderer Clubs und v.a. auch in anderen Ländern teilzunehmen. Dabei erführe man dann, wie unglaublich unterschiedlich Rotary in den verschiedenen Ländern und Kontinenten gelebt wird. „Man kann auch Freundschaften pflegen, obwohl wir Abstand halten sollen! Er gewährte auch Einblick in seine Arbeit für Rotary, die sich über Zeitzonen hinweg erstreckt und in der Regel in fünf verschiedenen Sprachen stattfindet. Auch die operative Arbeit wurde in die Online-Welt verlegt und Abstimmungen finden über eine spezielle App statt.

Das aktuelle Rotary-Motto von Mark Maloney, “Rotary verbindet die Welt”, und das kommende von Holger Knaack, “Rotary eröffnet Möglichkeiten”, stehen nahezu sinnbildlich für die Veränderungen, die Rotary gerade erlebt. Durch Online-Meetings, die viele Clubs inzwischen zur momentanen Normalität erhoben haben, sind völlig andere Formen der Begegnung möglich. Leider, so Knaack, gäbe es aber immer noch Clubs, die in einer Art Schockstarre sind und Hilfe brauchen, sich neuen Meetingsformen zu nähern. Hilfe durch benachbarte oder befreundete Clubs oder durch Rotaract.

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„Jetzt ist die Zeit gekommen, revolutionär zu sein“, rief Holger Knaack – ganz im Sinne von Rotary-Gründer Paul Harris – auf. Er bat ausdrücklich, nicht zu dem Status zurückzukehren, „wo wir waren“. Wir sollen alles auf den Prüfstand, animiert er. Auch mit Blick auf Projekte regte er zu mehr Kooperationen, auch internationalen, an und dazu, eine neue Balance zu finden zwischen dem, was „schon immer“ gemacht wurde, und internationaler Vernetzung. „Bitte sorgt dafür, dass es in euren Clubs interessant bleibt und nicht zur altbekannten Normalität zurückgegangen wird“, bat Knaack zum Abschluss. Das neue Normal kann und soll also anders aussehen als dies vor Mitte März der Fall war.

In der anschließenden Fragerunde wurden u.a. zwei spannende Themen abgefragt und dann gleich eifrig notiert: Die Rotary International Convention, die ursprünglich in Honolulu stattfinden sollte, wird nun eine virtuelle. Am 20. und 21. Juni wird sie von 15 bis 17 Uhr deutscher Zeit stattfinden. Gefolgt von einer Woche voller Breakout-Sessions, die an die unterschiedlichen Zeitzonen angepasst werden.
Die zweite interessante Aussage: Bis Ende 2020 wird es auf Beschluss von Rotary International nur noch virtuelle Meetings der Funktionäre geben.

Parallel zum Gespräch mit Holger Knaack hatten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch eifrig im Chat ausgetauscht und Anregungen aus eigenem Erleben gegeben.

Die zweite Social Media Lounge, darin ist sich das Social-Media-Team des Distrikts einig, war ein großer Erfolg und verlangt nach Fortsetzung. Und die ist schon terminiert:
Die nächste Lounge findet am Donnerstag, 7. Mai, um 20 Uhr statt. Es wird um Datenschutz gehen. Damit reagiert das Team auf die große Nachfrage.

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Text: Birgit Weichmann, Kommunikationsbeauftragte im Distrikt 1940, Rotary Club Berlin-Gendarmenmarkt
Fotos: Screenshot und Lennard Hartwig, Rotary Club Berlin-Platz der Republik

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