Rotary-Sommercamp im Norden

Das Sommer-Jugendcamp der Rotary Distrikte 1890 und 1940 ist dieses Jahr zu Ende. Hier folgt der Bericht des Begleitteams um Marc-Gorden Schuldt:
„Nachdem das letzte Flugzeug Sonntagabend gestartet ist, fehlt so langsam etwas. Zwar ist das Wetter an den Heimatorten der Campteilnehmer und -teilnehmerinnen aus Brasilien, Frankreich, Indien, Taiwan, Rumänien, Slowakei, Türkei, Ägypten, Ukraine und Tschechien meistens besser als im Norden Deutschlands. Dennoch finden es alle sehr schade, nicht mehr zusammen zu sein.

In den letzten zwei, drei Wochen sind doch sehr feste und enge Freundschaften zwischen den acht Mädchen und sechs Jungen entstanden. Es wurden Pläne geschmiedet, sich so bald wie möglich, spätestens 2025, wieder mit allen zu treffen. Einige wollen sich früher wiedersehen, sei es zum Studium in Deutschland, welches angestrebt wird, oder im Urlaub. Für Urlaubspläne hat das Rotary Sommer-Camp genug Ziele gezeigt, wo man Freunde wiedersehen kann.

Am ersten Tag des Camps in der Jugendherberge Lübeck war es noch recht ruhig in der Gruppe, Allen war alles fremd und neu. Die Aufgabe für das Begleitteam bestand darin, das Eis zu brechen, was im Laufe des nächsten Tages auch gelang.

Die Drei-Muskel-Tour auf den Gleisen in Ratzeburg forderte sowohl Teamgeist als auch Durchhaltevermögen. Das Tretbootfahren zum Rotary Club-Meeting in Lübeck am nächsten Tag im Regen förderte den Muskelkater vom Vortag, aber auch die gute Laune.

Beim Besuch des malerischen Schlosses in Schwerin konnte sowohl historische als auch politische Luft geschnuppert werden. Die Grillparty am Schweriner See am Abend war nach den sehr laufintensiven und Boot lastigen Tagen ein willkommener Abschluss des Dienstages.

          

Am Mittwoch gab es ein Programm mit großen Kontrasten. Am Morgen besuchten wir die Konzentrationslager- Gedenkstätte in Neuengamme und am Abend gingen wir in das umso farbenfrohere Musical “Der König der Löwen” in Hamburg. Auch dieser Tag war ein gutes Zusammenspiel von Geschichte und Kultur, auch wenn der Vormittag mit der Gedenkstätte doch eher zum Nachdenken in der Gruppe angeregt hatte.

Nachdem wir nach der Musicalvorstellung sehr spät wieder in Lübeck waren, bot der nächste Tag eine willkommene Abwechslung. Der erste Programmpunkt startete erst gegen 12.30 Uhr in Süsel. In Süsel sind wir Wasserski gefahren. Ich persönlich habe eine wichtige Sache lernen dürfen: Egal, was passiert oder wie schwierig eine Aufgabe ist, ist Aufgeben keine Option! Dies habe ich gelernt, da fast alle Teilnehmer, auch diejenigen, welche zuvor gesagt hatten, dass sie nicht oder nicht so gut schwimmen könnten, zum einen das Wasserskifahren versucht haben und, egal wie oft sie ins Wasser gefallen sind, nicht aufgegeben haben.

Mit wieder gut vom Wasserski aufgefrischtem Muskelkater lernten wir etwas über den Bereich der industriellen Zelltechnik. Am Abend erlebten wir, was es heißt, auf einem deutschen Volksfest, hier der Travemünder Woche, zu sein. Das heißt nämlich, im Regen bei lauter Musik etwas zu essen zu bestellen. Ganz so lange hielten wir es wegen des Regens dann nicht aus.

Der von der Gruppe am meisten genannte Negativpunkt über Norddeutschland betraf das Wetter. Wir hatten tatsächlich nur zwei Tage, an denen es nicht mindestens einmal geregnet hatte.

In Schlagsdorf haben wir das Grenzhus mit dem Grenzmuseum besucht. Danach gab es hervorragenden Kuchen bei Familie Knaack mit dem ehemaligen Rotary International Präsidenten Holger Knaack, Rotary Club Herzogtum Lauenburg-Mölln, und seiner Frau Susanne Knaack, Rotary e-Club Hamburg-Connect. An diesem Abend beschloss die Gruppe im Hinblick auf den folgenden freien Nachmittag, diesen doch mit einem Ausflug zu gestalten.

        

Die Wahl fiel nach vielem Hin und Her auf einen Nachmittag in Berlin. So ging es am nächsten Tag direkt nach den Kalkberghöhlen und dem Fledermauszentrum nach Berlin. Dort hatten wir Zeit für Sightseeing und Staunen vor dem Brandenburger Tor sowie den Reichstag und das Regierungsviertel.

Als Ausgleich nach der späten Heimkehr aus Berlin kam der Tag am Timmendorfer Strand sehr gelegen. Auf den Stand-Up-Paddel-Boards ließ es sich gemütlich auf dem Wasser treiben und dösen.

Am nächsten Tag fuhren wir ausgeruht erst zu Dräger zu einer Werksführung und im Anschluss zur Bundespolizeidirektion nach Ratzeburg. Im Garten von Michael Ziethen, Rotary Club Ratzeburg-Alte Salzstraße, sowie im Musikzimmer, reiften an dem Tag die vorher entstandenen Ideen für die Farewell-Party. Es wurde fleißig am Programm gearbeitet.

Das Camp neigte sich dem Ende zu und damit wurde das Gefühl, die Tage würden immer kürzer, stärker. In Hamburg haben wir eine Stadtrundfahrt gemacht, in den Deichtorhallen die Ausstellung bewundert und das Hamburger Rathaus besichtigt.

Am nächsten und vorletzten Tag haben wir Hamburg mit dem Fahrrad unsicher gemacht. Zumindest zum Schluss hatten alle den Dreh raus. Auch hier war wohl die Devise, nicht aufzugeben.

Am letzten Tag haben wir im Atomkraftwerk Krümmel etwas über den Energiehaushalt in Deutschland, aber auch über den Plan für die Zukunft in Europa gesprochen. Nach einer Stärkung ging es dann in den Hochseilgarten in Geesthacht. Wir hätten mehr Zeit brauchen können, aber die heranrückende Farewell-Party am Ende des Jugendcamps 2023 zwang uns zurück nach Lübeck.                    

 

 

 

So fuhren wir mit einem kleinen Boxenstopp in Lübeck nach Ratzeburg, um den letzten Abend gemeinsam ausklingen zu lassen. Die Gruppe und die vielen Leute, die wir während der drei Wochen kennenlernen durften, nutzte die Zeit, um Club-Fahnen und Kontaktdaten auszutauschen.

Der Abreisetag war für alle eher traurig. Es hieß nun von allen Freunden, die man die letzten zwei bis drei Wochen kennengelernt hatte, Abschied zu nehmen und sich in die Flugzeuge oder Züge Richtung Heimat zu setzen.

Der letzte Flieger verließ den Hamburger Flughafen kurz nach 21 Uhr und die letzte Person ist dann Dienstag zu Hause angekommen.

Das Rotary-Sommer-Jugendcamp ist zu Ende, doch die Freundschaften bleiben auf der ganzen Welt.“

Text und Fotos: Marc-Gorden Schuldt

 

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