Die rotarische Familie in Berlin hat mit zwei Aktionen generationenübergreifende Verbindungen geschaffen. Denn: Lesen soll Spaß machen.
Dafür gibt es seit 2004 das größte deutsche Vorlesefest, den bundesweiten Vorlesetag. Lesen ist wichtig, um ein selbstbestimmtes, freies Leben führen zu können. Das Lesenlernen fällt leichter, wenn regelmäßig vorgelesen wird.
In diesem Sinne lasen Mitglieder des Rotaract Clubs Berlin im Kinder- und Jugendwohnprojekt Casablanca, Berlin-Weißensee. Diese Einrichtung der Jugendhilfe und Soziale Dienste bietet drei Kurzzeitgruppen für Säuglinge, Kleinkinder und Kinder bis 14 Jahre und drei Wohngruppen an. Der Rotaract Club Berlin ist seit seiner Gründung dort engagiert. Auf dem Boden sitzend mit Kindern auf dem Schoß konnten ein paar schöne entspannte und lehrreiche Stunden gezaubert werden.
Die Theodor-Storm-Grundschule in Berlin-Neukölln organisiert den bundesweiten Vorlesetag schon seit Jahren, auch mit Mitgliedern des Rotary Clubs Berlin-Potsdamer Platz.
Ältere Schüler wurden mit einem Plan in der Hand zu Lotsen und begleiteten die Vorleser und Vorleserinnen aus dem Rotary Club, der Elternschaft und andere Lesefreunde zu den Klassenräumen. Ein passendes Buch mit dem entsprechenden Bildmaterial lag in den Klassenräumen bereit, so dass sich alle Kinder am Geschehen beteiligen konnten. Stolz wurde das vom Rotary Club gesponserte Hausaufgabenheft mit dem Rotary Rad gezeigt. Zum Schluss durften die Kinder noch ein Bild zum Thema der Geschichte ausmalen und so die Erinnerung festigen.
Zusätzlich bietet die Schule regelmäßig ein von den Stadtteilmüttern Neukölln geleitetes Elterncafe, ein Büchercafe und eine Büchertauschbörse an.
Es hat Spaß gemacht und alle verabschiedeten sich mit dem Wunsch, dass es im nächsten Jahr weitergehen solle.
O-Ton von zweien, die vorgelesen haben:
„Ich habe vor Kindern der fünften Klassen aus dem Buch „Kreuzberg 007“ vorgelesen.
Das ist sehr nett und anschaulich geschrieben.
Nach jedem Absatz habe ich nach den vorgelesenen Begriffen wie z.B. Fluss Spree, Hummerkummer oder Griechin gefragt, ob sie denn verstanden worden seien. Die unbekannten Begriffe haben wir gut erarbeitet, so dass ich hoffe, dass die Schüler und Schülerinnen auch etwas gelernt haben und nicht nur berieselt wurden.
Mir hat das Erklären der Begriffe viel Spaß gemacht, was auch der Lehrer gemerkt hat. Ich freue mich schon auf das nächste Jahr.“
„Von der Abholung am Sekretariat bis zum Bereitstellen der thematisch zum Buch (Die 3 Haare des Teufels) passenden Unterlagen zum Basteln und Malen war alles sehr gut organisiert.
Die Kinder haben tapfer 20 Minuten durchgehalten, vor mir hatte noch ein Junge vorgelesen, und waren danach auch im persönlichen Gespräch sehr offen und tolerant. Der Umgang der Lehrerin und der Erzieherin mit den Kindern war konsequent, aber respektvoll. Es war insgesamt eine sehr positive Erfahrung!“
Fotos: Pauline Profittlich, Rotaract Club Berlin und Birgit Guizetti, Rotary Club Berlin-Potsdamer Platz
Text: Birgit Guizetti, Rotary Club Berlin-Potsdamer Platz